Marilen Benner
ZUSAMMENFASSUNG (GERMAN SUMMARY) 267 11 EMPFINDLICHE PHASE Eine Schwangerschaft verändert das Leben der Eltern grundlegend. Diese Veränderungen sind für die Mutter schon früh spürbar, da die körperlichen Anpassungen für die optimale Entwicklung des Kindes essenziell sind. Diese Adaptionen erfolgen sowohl lokalisiert (in der Gebärmutter), als auch systemisch (in der Blutzirkulation). Mütterliche Unterstützung beginnt bereits bei der Interaktion mit der befruchteten Eizelle, da die Gebärmutterschleimhaut eine geeignete Basis formen muss, um die Einnistung zu ermöglichen. Nur, wenn Blastozyste und Endometrium korrekt in Verbindung kommen kann eine Schwangerschaft erfolgreich verlaufen. Demnach ist eine Schwangerschaft lange nicht selbstverständlich und dreißig Prozent aller Schwangerschaften enden bevor sie überhaupt bemerkt wurden. Der gleiche Anteil an Schwangerschaften führt zu einer Fehlgeburt, eine besonders belastende Erfahrung, die fast ein Viertel aller Frauen einmal in ihrem Leben macht. Mit einer weltweiten Prävalenz von 6-8% (2-3% in Deutschland) sind viele Schwangerschaften außerdem von KomplikationenwiePräeklampsie (PE) oder demHELLP-Syndrom, dem Hauptgrund aller mütterlichen Todesfälle, betroffen. Neben möglicher akuter Unterversorgung des Kindes drohen auch Langzeitschäden, z.B. wenn dauerhafte kardiologische und nephrologische Schäden der Mutter eine frühzeitige Geburt unvermeidbar machen. Die genaue Ursache der PE ist bislang unbekannt, jedoch wird allgemein angenommen, dass eine fehlerhafte Entwicklung der Plazenta eine zentrale Rolle spielt. Fragestellung der Dissertation Beim Entwicklungsprozess der Plazenta spielt das Abwehrsystem eine entscheidende Rolle. Maternales Gewebe und Trophoblastzellen müssen exakt auf einander abgestimmt sein um die Geburt eines gesunden Kindes zu ermöglichen. Das Ziel dieser Dissertation war es, um aus einem neuen Blickwinkel die hierfür nötige Immunregulation zu erforschen. Ein genaues mechanistisches Verständnis der Ursachen, die der Entstehung von Schwangerschaftskomplikationen zugrunde liegen, ist ausschlaggebend um die Entwicklung von frühzeitigen Diagnose- und Behandlungsmethoden zu ermöglichen. Blastozyst Befruchtete Eizelle nach 5-6 Tagen Zellteilung. Aus der Zellmasse im Inneren wird sich der Embryo entwickeln. Zellen des äußeren Randes formen den fötalen Teil der Plazenta (siehe auch Trophoblast). Endometrium Gebärmutterschleimhaut (med. Mukosa) Präeklampsie (PE) Früher auch EPH-Gestose genannt, die typischen Symptome umschreibend: Edema (engl Ödem, Wasseransammlung), Protein (Eiweißausscheidung im Urin) und Hypertension (Bluthochdruck). Kann in lebensbedrohliches HELLP-Syndrom übergehen, wobei zusätzlich zu den PE Symptomen Blutgerinnungsstörung (Hämolyse), erhöhte Leberwerte (elevated liver enzymes) und Reduzierung der Blutplättchen (low platelet count) diagnostiziert werden. Trophoblast Zellen fötalen Ursprungs die invasiv in die Gebärmutterwand wachsen.
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